überschwenglichkeiten versuch ich inzwischen weitestgehend zu vermeiden. gerade bei musiken kann es passieren, dass man - durch die rosarote akustikbrille euphorisiert - nach einer zeit bemerken muss, dass etwaige lorbeeren wohl doch etwas vorschnell verteilt waren [ach ja, die neue snow patrol ist in ordnung, mehr aber auch nicht ;)]. diese zeilen hab ich mir jedoch sehr genau überlegt, begleitet mich des pudels kern doch nun seit bereits zwei monaten. die neuseeländer the veils waren mit ihrem debütalbum "the runaway found" ja schon in meiner april-diary vertreten; eine ehre, die nur ganz ganz wenigen artists zuteil wird, ähem... doch die lp ist viel mehr, als dass sie agrar-awards nötig hätte. inzwischen halte ich das stückchen musik für das beste, was mir heuer seit sufjan stevens und tomte unter die ohren gekommen ist. "the runaway found" mit seinen getragenen streicher- und gitarrenpassagen fesselt und knebelt - immerhin soll man still sein beim lauschen... - bis zur letzten sekunde. wenn man bereit ist zuzuhören.
so please listen...

frage: was gibt es schöneres als die ersten beinahe-sommertage nach monaten des frosts und dämmerlichts? antwort: vieles! denn was auf der einen seite gemütserhellung und neu entdeckte lebensfreude (in der medizin als "minirock-phänomen" bekannt) bedeutet, zieht für allergiker (wie mich) eine dunkle wolke katastrophalen inhalts nach sich. and that's the fucking other side. normal halte ich die alljährliche pollenattacke mit einer stabilen viererkette (weniger lüften, häufiger haarewaschen, nasenspray, akupunktur) in schach, doch heuer hat die gräserfront scheinbar neue stürmer. und gegen polle henry - "die franzosen nennen ihn ooori", copyright seeger robbie ;) - und polle eto'o gibt's eben kein rezept. these two suck, aber wörtlich: das ganze umhergeschwirre saugt mir die substanz aus dem körper, darf doch wohl nicht wahr sein! wird zeit, dass der echte sommer kommt.

agrar goes netherlands. mehr gibt's im grunde nicht zu sagen. im sommer pack ich meine sieben oder acht sachen und geh für ein jahr in die niederlande. leben, studieren, fußballspielen. hab den erasmus-platz der jku für die rijksuniversiteit groningen ergattert und zieh in die stadt ohne verkehrsschilder. natürlich war ich lang am überlegen. hab die fürs und widers abgewogen. und bin zum schluss gekommen: the time is right. and the time is now.

habt ihr das auch? momentane lieblingswörter? seit einigen tagen begleitet mich nämlich mein neues, und dieses ist so lockerlässig, dass ich es hier präsentieren muss (und natürlich hoffe, auch eure zu hören). bitte festhalten - und trommelwirbel bitte vorstellen - ... >>> "lawinös". hehe, kahalassiker, oder?

david fridlund "amaterasu": eine stimme, beizeiten so zerbrechlich wie esspapier. dazu piano, leise gitarren und auch mal die bläserfraktion mit im studio. nach pelle carlberg das nächste wunderschöne album aus schweden.
bubba sparxxx "the charm": jimmy mathis is back und hat wieder jede menge interessante timbaland-beats im gepäck. was soll's, den kann ich einfach gut leiden.
tiga "sexor": bin ein bisschen spät dran in diesem fall, das solo-debüt vom tiger wurde glaub ich schon vor einigen wochen/monaten veröffentlicht. anyway, pumpt kräftig nach vorne die geschichte. hit the floors!
tue west "meldingen kommer": europaklasse-album aus dänemark mit der aussergewöhnlichsten stimme, die ich seit einiger zeit gehört hab.

lauscher auf und hingehört. das "simon, die alte frau van cleef und ich-festival" wird im august gesicherterweise mal meine ohren verwöhnen. "jahahaaa super, but what the fuck is that?!" jedem, der sich dieser frage in den letzten 3 sekunden ausgesetzt sah, knalle ich ein "gibt's ja nicht, banause" vor den latz! und verzeihe im nächsten moment ;) es is nämlich dieses hier: das grand hotel van cleef veranstaltet sein ganz eigenes haus&hof-festival, und das hört sich dann so an: pale, home of the lame, kettcar, olli schulz, tomte UND - mon dieu! - die weakerthans. there is nothing left to say...

"malcolm in the middle". eine der ganz wenig wirklich gelungenen fernsehserien. über dewey ist es ja müssig worte zu verlieren. erik per sullivan - so sein richtiger name - wurde wahrlich geboren für diese rolle. aber leider nur für diese rolle. als ich ihn zum beispiel in "gottes werk und teufels beitrag" sah, wirkte er einfach unglaubwürdig. dewey ist eben allgegenwärtig! mein ganz persönlicher held der serie ist allerdings bryan cranston aka hal. seine mimik? ein knüller! kennt bitte wer die folge, in der er versucht, malcolm das rollschuhlaufen beizubringen (bild). köstlich! bei "saving private ryan" wäre cranston mir damals dennoch nicht aufgefallen, grund genug, mir das gemetzel wieder mal anzuschauen...

passiert mir manchmal. da hör ich bestimmte songs monatelang ohne so richtig auf den text zu achten. und plötzlich bleibt mein ohr an einem satz hängen, fast unbewusst. und auf einmal eröffnen sich so schöne lyrics wie bei "half light" von athlete:

"Sun got stuck, as it's making it's way back down. We find ourselves, in a familiar part of town. And all that I've seen means nothing to me, without you. So when I see you next we'll make the most of it. Tell the sun to start moving again. The taste of your kiss I've still got on my lips. And I'll take you there with me. Head crashed down, air condition myself to sleep. A great night out, that will continue to the end of the week. And all that I've seen means nothing to me, without you. So when I see you... It's you and me connected to a satellite. It's you and me and love through a machine. It's you and me connected to a satellite. It's you and me and love through a machine. So when I see you...

er tritt ab. ich hab's befürchtet. zinedine zidane hängt seine adidas nach der wm auf den pensionsnagel und beginnt u.a. damit, sein vermögen zu verwalten. "do hot er eh einiges zu tun", wie unser masseur gestern abend so treffend bemerkte.
große fußballer polarisieren ja häufig. anders der franzose. ruhig, introvertiert, bedacht. und ein magier an der kugel. nie mehr wird es einen spieler geben, bei dem fußball so leicht aussieht. ich erinnere mich an ein spiel der franzosen gegen österreich im herbst 1998, als er beim aufwärmen mit bixente lizarazou dessen 50m-pass mit der ferse verarbeitete. bis heute weiß ich nicht, wie das physikalisch funktionieren konnte. oder an voriges jahr, als ortl und ich nach irdning zum real-training fuhren und ich das außerordentliche glück hatte, kurz mit ihm sprechen zu dürfen. auf französisch. naja, "sprechen" is vielleicht ein bisschen hochgegriffen bei puls 283... das autogramm gibt's bei mir anzubeten ;)
monsieur zidane, sie werden mir fehlen!

so, kurz auf "eintrag bearbeiten" und los. meine worte vom nachmittag muss ich nämlich noch mal modifizieren, wie man so schön sagt in tagen wie diesen. weiterhin geht's um das neue album "eyes open" von snow patrol, das am freitag erscheinen wird. nachdem ich vor 6 stunden den ersten eindruck mit "wahahahahnsinn" übertitelte, revidiere ich das ganze nach drei hördurchgängen. "eyes open" is keineswegs wahnsinn, es is der leibhaftige gitarrenpopgott diesen jahres. ein sensationsalbum allerliebster güte, meine haut weiß gar nicht mehr wohin mit den ganzen endorphingänsen. bitte bitte bitte kaufen, keiner von euch wird das bereuen: "if i lay here, if i just lay here, would you lay with me and just forget the world?!" glaubt mir nur einmal.

hab heute zum ersten mal töne vom neuen ben harper-album "both sides of the gun" gehört - danke steffi! - und da gibt's eine wie ich finde wunderbare textzeile, die ich euch nicht vorenthalten möchte: "take me as i am or just leave me the way you found me."

normalerweise nennen die freibäder immer den staatsfeiertag als angepeilten eröffnungstermin. "anpeilen" hatte dabei in den letzten jahren mit "umsetzen" ja ungefähr soviel zu tun wie anfang april mit tiefstem winter. na moment, war vielleicht ein schlechter vergleich... ;) jedenfalls war der 1. mai in den zweitausendern meistens schiach und an baden nicht zu denken. meinen vierbeinigen companero berühren offizielle termine jedoch weniger. er eröffnete seine persönliche schwimmsaison im jänner mit einem wagemutigen - manche sagen auch hundsdummen - satz in die halb zugefrorene donau. "übermotiviert", wie es im ledernen fachjargon heisst. doch heute war's soweit: 25 grad, herrlicher sonnenschein, kein wind und ein die donau riechender chester. da gibt's im wahrsten sinne des wortes kein halten mehr! is ja auch total schön, ihm beim paddeln zuzusehen. doch fast alles nette hat auch seinen haken, diesmal in nasaler ausprägung. ihr kennt doch bestimmt diese beipackzetteln bei den medikamenten, den teil mit den nebenwirkungen: "starts stinking like a klärgrube" würde wohl bei chester stehen...

we love this game! wissen wir ja nicht erst seit heute. und doch braucht es dann und wann diese besonderen momente, die es einem wieder in erinnerung rufen. gestern war einer von diesen. 93 minuten, die alles hatten. solltet ihr euch schon mal gefragt haben, welcher inspiration wir das überraschungsei zu verdanken haben, lass ich mich zu folgender vermutung hinreissen: dem fußball! "spiel, spaß und spannung", wo sonst sollten die das geklaut haben?! naja zugegeben, curling oder leistungsboccia könnten ebenso als hintergrund gedient haben... dementsprechend liegt der wahre grund für meine wertschätzung etwas tiefer. viele von euch werden mich für den folgenden satz kreuzigen, andere sich entgeistert auf den kopf greifen, aber: fußball ist dem leben so ähnlich! gerade gestern. menschen kämpfen um etwas, sehr lange, kriegen es nicht, wissen nicht warum, versuchen, scheitern, probieren, scheitern, und plötzlich funktioniert's, ganz leicht und trotzdem so schwer. das lass ich einfach mal so für sich. man muss nicht alles verstehen. und man muss nicht alles erklären. es ist wie es ist. i love this game!

sollten sich einige von euch vom osterhasen vergessen gefühlt haben, hier die doch traurige wahrheit: schnuffi war schneller... so ein glück, dass zu ostern jeder wiedergeboren wird. dieser irrglaube is wahrscheinlich auch der grund dafür, dass sich statistisch zu dieser zeit die meisten menschen umbringen...

wieso ist der menschheit der chronische zwang zur namensgebung und offiziellmachung eigen? meine frage zum einstieg eines threads, der mich im moment davor bewahren soll, schon ins bett zu gehen...
die individuelle einschätzung meinerseits is ja die, dass die ganze geschichte auf den kolossalen triumphzug der hülle zurückzuführen ist, die den inhalt längst ins passive abseits des lebens verdrängt hat. beispiel. wieso heiraten wir? bin ja selbst ein sehr romantischer mensch, aber eine ratio dahinter finde selbst ich nicht. teuer, stressig, alkoholvergiftung. in der kurzzusammenfassung. heiraten wir nicht vielmehr mit dem konventionellen hintergrund der legitimation, eben der offiziellmachung der liebe, der hülle wegen?! plötzlich wird das "uneheliche kind" zum "sprössling", das "unverschämte treiben" zum "ehelichen liebesglück" und die "vogelwilde beziehung" zur "gottgewollten zusammengehörigkeit". sieht doch gleich besser aus bei den nachbarn! dass mehr als die hälfte der ehen in tagen wie diesen geschieden werden, interessiert doch die etikette nicht. hauptsache verheiratet.
ein beispiel unter vielen übrigens. wie auch immer, die sehnsucht nach äußerer schönheit hat längst alle lebensbereiche erfasst.