ein paar stunden sind ins land gezogen. eine nacht, in der ich schlecht geschlafen hab. mag für viele komisch klingen, aber er ist mir eben nicht egal. war er nie. ich bewundere ganz ganz wenige menschen. er ist einer davon. weil er meinen sport in einer art und weise geprägt hat, wie es noch keiner getan hat. eleganter, präsenter, unantastbarer, reifer als jeder vor ihm. reifer? da war doch was.
hab jemanden in meiner umgebung, der den fußball versteht. und das leben noch viel mehr. und der hat mich heute überrascht. wiedermal. "ich hab's gestern genossen..." bitte??? er hat's mir auch erklärt, und irgendwie hat er recht. zidane hat sein ganzes fußballerleben eingesteckt. und als ihm kollege materazzi gestern die letzte verbalohrfeige seiner karriere verpassen wollte, hat er zurückgeschlagen. alles muss raus. der ganze neid, der ganze gegnerische frust der eigenen unterlegenheit, alles hat er in diesen wuchtigsten kopfstoß seiner laufbahn reingelegt. und trotzdem nicht vergessen, dass er mit einem brusttreffer keinem weh tun kann. scheiss auf die massensympathie, die hat der mann nicht nötig. heim zur liebe und seinem bubenquartett. c'est tout.
das alles klingt romantisch? ist es auch. à bientot, zizou.

weltmeisterschaften brauchen superstars. und wenn dieser cannavaro heisst und im eigenen strafraum rumsegelt, ist das schön, aber unbefriedigend. zumindest für jene, die ihr geld mit zehnfingertechnik verdienen. eigentlich kurios, dass folgendes von mir kommt, immerhin halt ich frankreichs 10er für den allerwunderbarsten fußballer der vergangenheit, gegenwart und zukunft. doch die augenblickliche massenmediale huldigung seiner person ("merci zizou...") geht mir auf den biscuit. und ihm auch. zweieinhalb gute spiele, nicht mehr und nicht weniger. lasst ihn doch heute sein finale machen. und lasst uns das genießen. ohne wenn und gelaber...

was soll ich anderes sagen, ich bin erleichtert. italien zwei, deutschland zwei weniger. bella! und bei all meiner antipathie für den deutschen fußball muss ich schon eines loswerden. schwarzrotgold hat ein turnier gespielt, dass ihnen wohl keiner - zumindest ich nicht - zugetraut hat. ein ernst gemeintes "hut ab" in diese richtung. was bleibt, sind italiener, die verdient im finale stehen. die jahre nicht mehr so kompakt waren. mit einem buffon im tor: omnipräsent. mit einem cannavaro in der defensive: nur fliegen ist schöner. mit einem pirlo in der zentrale: das wahre zollhäuschen. mit einem lippi: noch nie so mutig. blau gegen blau im finale. glaub ich. hoff ich.

immer wieder erstaunlich, wieviele gesichter so eine weltmeisterschaft hat. wo waren die blauen vor zwei wochen und wo sind sie jetzt?! und verdammt noch mal, ist er wieder da, oder was???!!!

jaaaaaaaaaaaaaaaayalaaaaaa!!! gemma argentina!

wie haben sie das gestern gemacht? viel geld hätte ich gegen meine franzosen verwettet. nach einer vorrunde, die selbst einem blauweißroten die resignationsfalten auf die stirn zauberte, hab ich nicht daran geglaubt, dass das für die spanier reichen könnte. hat es aber. und womit? mit recht. zwei erkenntnisse nehmen wir mit. david villa wäre besser ein schweizer (...) und z-z-z-z-zizou is back. or should i say still here? die pummelinhos können kommen.

den sommer soll man ja auch mal nutzen, fußball ohne den letzten bierernst zu spielen. naja. bier schon, ernst weniger... so wie heute. wenn ex-blauweißgestein riedl zum hüttl masters 2006 bittet, kommen sie von überall her. waidhofen, linz, st. florian, perg, und und und. barfuß, 2 gegen 2 (bis die sohlen bluten), nationalhymnen von el salvador bis peru. eine ausgiebige fotostory folgt, einstweilen ein bild zur freien interpretation ;)

augen auf, ohren auf, lionel ist da! argentinien gegen die niederlande. sicher das potentiell interessanteste match dieser wm bislang. und neben all den riquelmes (!!!) und robbens (!) ist es doch ein 18-jähriger, der mir fünf rufzeichen entlockt. lionel messi, ein rasenerlebnis der besonderen art. zurücklehnen, genießen und sich nicht unnötig mit der frage belasten, wie man in dem alter so fußballspielen kann...

werden ja einige gesehen haben. england gegen schweden. 30 sekunden gespielt und schon will man auf ewig ausschalten. wenn dieses kreuzband nicht gerissen ist, hat er nie eins gehabt, der arme michael owen. katastrophenschritt, wm vorbei, halbes jahr pause. gerade er. in den letzten jahren mit einer ähnlichen entwicklung wie spaniens raul. hoffentlich bricht ihn der riss nicht gänzlich...

der mensch braucht konstanten. und ich brauch sie ganz besonders. im vergangenen halben jahr hatte ich neben meiner familie nur eine, die einzig und allein dafür verantwortlich war, dass mein kopf über wasser geblieben ist. für diese konstante hab ich gestern das letzte mal gespielt. denk ja oft über mein leben nach, wie es ausschaut, wie es ausschauen soll, wohin der weg geht, ob ich alles richtig gemacht hab. als ich vor drei jahren beschlossen hab, mit dem studium zu beginnen und dem profisport aufzuhören, haben mich viele gefragt, ob ich mir sicher bin. war ich nicht. heute bin ich's. ich bin mir sicher, dass die entscheidung damals richtig war und das beste, was mir passieren konnte. st. florian und seine menschen haben mich geprägt und waren immer für mich da, wenn ich sie gebraucht hab. und ich hab sie oft gebraucht. dafür bin ich unendlich dankbar. passt auf euch auf!