ein bisschen selbstschutz ist auch dabei. wenn man den ganzen tag mit der frage "wann bist du fit?" konfrontiert wird, hat man wenig lust, am abend darüber zu schreiben. zwei schwierige wochen liegen hinter mir. wieder. montag vor 13 tagen war ich bereit. erstes teamtraining nach 10 wochen quälen abseits der gruppe, laktatbelastungen zum in die knie gehen, 5000 aquasprüngen und einer operation. man kann es schwer in worte fassen, welche emotionen in so einem moment hoch kommen. "glück" in aller banalität trifft es wohl am ehesten. ebenso schwer kann man jene emotionen in worte fassen, welche hoch kommen, wenn man das training nach 30 minuten abbrechen muss, weil man sich beim ersten schuss das innenband vermeintlich wieder gerissen hat. diese diagnose hat sich nach einem erneuten krankenhausbesuch gott sei dank nicht bestätigt, dennoch kämpfe ich seit diesem tag wieder allein. stimmt nicht ganz. der verein bringt mir trotz meiner verletzung großes vertrauen entgegen und vertritt diese meinung auch öffentlich, was mir kraft gibt. den druck, der gleichzeitig dadurch entsteht, spüre ich nicht. alles wächst, vor allem ich selbst. durch eine situation, in der ich noch nie war und durch sie, die mir soviel halt gibt. "alles ist im werden" flüsterte der schmetterling. sagt meine schwester immer...

am vergangenen samstag hat mein team einen vormittag mit handicapped people aus veendam und umgebung verbracht. bilder vom "stropdassie schieten" und meiner mannschaft könnt ihr euch hier bzw. hier ansehen.

oft habe ich in letzter zeit an diesen tag gedacht. dass er bereits heute ist, war dann jedoch überraschend. zwei wochen nach der operation hab ich heute mit dem balltraining begonnen. ich und ein knie, das hält. bin glücklich, denn so wie heute hat sich das nie angefühlt in den letzten 8 wochen. das band ist wiederhergestellt und auch der meniskus scheint sich wohl zu fühlen. morgen bin ich noch mal in emmen zur wassertherapie, bevor wir zum auswärtsspiel nach maastricht fahren. so gegen 20 uhr könnt ihr eure österreichischen daumen festhalten, denn sollten wir auch diese partie reissen, sind wir ganz nah dran am großen ziel, dem periodentitel. stay tuned.

einiges hat sich in den letzten knietagen getan. hatte ich samstag mittag noch geschrieben, dass ich mit dem training sehr zufrieden und dementsprechend optimistisch war, stellte sich die sache bis sonntag abend ganz anders dar. erneut flüssigkeit, erneut schmerzen, zustand so schlecht wie in den wochen zuvor nie. lange rede, kurzer sinn: bin grad aus dem krankenhaus stadskanaal nachhause gekommen, wo ich heute am knie operiert wurde. grundsätzlich ist das ganze gut verlaufen, wir haben einen teil des meniskus abgeschabt und entfernt sowie das innenband behandelt. über die hintergründe zu diesem verspäteten eingriff bin ich wütend, ohne jetzt näher darüber sprechen zu wollen. der blick geht nach vorn: richtung physiotherapie, richtung trainieren, richtung fit werden. irgendwie hab ich heute ein gutes gefühl, auch wenn es sich komisch anhört. endlich weiß ich, wie es tatsächlich in meinem knie aussieht und dass es nun nicht mehr lange dauern kann, bis ich wieder mit dem team trainiere und spiele.

scheisse, war das wichtig! nach drei unentschieden zu beginn bin ich grad von unserem ersten sieg nachhause gekommen. 2:1 daheim gegen vv venlo, herzschlagfinale inklusive, immerhin lagen wir nach 86 minuten noch 0:1 zurück. und diesmal gibt's auch bewegte bilder. hab für euch das kleine video bv-veendam-vvv (avi, 3,715 KB) als download, gefilmt unmittelbar nach dem ausgleichstreffer, mit einem prophetischen instinkt meinerseits ;) entschuldigt diesbezüglich bitte mein hochdeutsch, aber anderweitig überlebst du hier nicht. kameramann sven (der name lässt ja bekanntlich oft auf nationalitäten schließen) würde ein "des pack ma nu" nie und nimmer verarbeiten können...

alter, ich freu mich so für euch zwei, i kann's gar nicht sagen! hab's grad online gelesen. ortlechner im team, bubenik auf abruf. mööörder!!! für's wochenende beruf ich eine skype-konferenz ein und beim van houtenlaan-brunch in 15 minuten werden wir ein glaserl auf euch trinken. ach ja, und für unseren egopauli lass ich eine weintraube auf den boden fallen...

meine innenbandzerrung hat sich heute als einriss herausgestellt, verdammte scheisse! drei wochen massiv therapieren und noch mehr trainieren. und den focus keepen. ||| was anderes, viel schöneres, von vergangener woche wollte ich euch noch erzählen. am freitag vor dem spiel bin ich noch kurz in die innenstadt veendams gefahren. und als ich reinkomm, war das ganze zentrum in unseren vereinsfarben dekoriert. "hup veendam!" auf die oranje-art. nice.

noch zwei wochen? you must be kidding! so meine reaktion auf die heutige vorhersage des heilungsprozesses meiner innenbandzerrung durch unseren physiotherapeuten. gut, bänder sind ja ein thema für sich, they are kind of tricky as we know... muss man akzeptieren. 14 tage aber sicher nicht! ende nächster woche will ich wieder mit dem team trainieren, das muss sich einfach ausgehen. alleine deshalb, weil ich es nervlich (und mit meinem ehrgeiz unvereinbar) kaum durchstehe, meiner mannschaft beim spielen zuzusehen. war immer so, wird immer so sein. darum schließe ich es auch kategorisch aus, später trainer zu werden. die anzahl meiner potentiellen magengeschwüre wäre auf dauer wohl inoperabel...! unser vereinsarzt hank hat heute scheinbar gemerkt, wie schwer es mir fällt, nicht regulär trainieren zu können, und daraufhin einen satz von sich gelassen, der bände(r) spricht: "just keep the focus, wolfgang!" genau darum geht's.

"Veendam: Oostenrijkse spits maakt indruk. De technische staf van BV Veendam heeft proefspeler Wolfgang Stockinger goed genoeg bevonden voor een contract. De 24-jarige Oostenrijker was twee weken op proef aan de Langeleegte. De clubleiding moet haar goedkeuring nog verlenen aan het aantrekken van de aanvaller. Stockinger speelde in zijn vaderland voor SV Ried en St. Florian." (aus der Online-Ausgabe des größten holländischen Fußballmagazins Voetbal International vom 10/8/2006)

time is always time? glaub ich nicht, gleicht sie sich doch nie. fragt man sich beizeiten, wie ereignislos doch vergangene monate waren, können einige wenige tage ausreichen, um jahre zu verändern. als ich von zuhause aufgebrochen bin, hatte ich einen traum. heute hab ich ihn mir erfüllt, zumindest den ersten teil davon. nach zwei wochen probetraining und -spielen bin ich heute in die stadt veendam gefahren, um mir bei mannenmode schomaker meinen BV Veendam-anzug feat. vereinskrawatte abzuholen. was soviel bedeutet, dass ich zu mittag einen vertrag in der niederländischen jupiler league (erste division) unterschrieben habe. passiert mir selten, doch heute bin ich stolz auf mich. ein bisschen zumindest. denn es war schwierig, das hier allein durchzuziehen, einerseits. andererseits hatte diese tatsache aber auch einen großen vorteil, jenen des geringen drucks. keine erwartungen, nur meine eigenen an mich selbst. und da ich auch keine verfrühten gerüchte und meldungen zuhause wollte, hab ich die ereignisse der letzten woche für mich behalten. und jeden tag hart gearbeitet. genauso hart, wie ich weiter an mir arbeiten werde, um in einer wirklich großartigen mannschaft spielen zu können. morgen abend beginnt die meisterschaft mit der heimpartie gegen den fc emmen. leider hab ich mich im dienstag-training am knie verletzt (innenbandzerrung) und muss zuschauen, dennoch werde ich jede sekunde im stadion genießen. die stimmung aufsaugen. und nach vorne schauen. dort wo ich hin will.

klar ist mir am montag die düse gegangen. in ein fremdes holländisches stadion zu marschieren, um was zu versuchen, ist nicht leicht. you have nothing to lose, if no one knows your name. hat seine richtigkeit, hilft aber wenig gegen die aufregung, vor einer in wahrheit neuen fußballwelt zu stehen. alleine. klar kenne ich meine stärke, sicher bin ich mir meines könnens bewusst. hat auch lang genug gedauert. trotzdem ist es eine fahrt ins ungewisse. ein profikader von 26 spielern (davon 7 stürmer), 5 trainer und ein tolles stadion für 7000 zuschauer lassen mir erstmal den mund offen stehen. ||| eins vorneweg. hier ist alles anders. man trainiert anders, man behandelt sich anders, man hat andere regeln. und ich mittendrin. das training dreht sich um genau eines: den ball. mag ich. passübungen, passübungen, passübungen. richtiger fuß, hohes tempo, einmal berühren. technisch sind sie alle eine augenweide, ruhig am ball und laut. jeder ball wird kommentiert, jede gute aktion verstärkt ("lekker pass!") und gemault wird auch. aber nur für eine sekunde, dann ist alles abgehakt. neu für einen österreicher. der hat jetzt eine woche mittrainiert und is voll dabei. bin zufrieden mit meinen leistungen, die trainer auch denk ich... am nächsten wochenende wird wohl eine entscheidung fallen. ihrerseits und meinerseits. ehrlich gesprochen hatte ich trainer joop gall mitte der woche bereits abgesagt. wusste nicht, wie ich das alles organisieren sollte und was ich wollte. alle pläne über den haufen zu hauen und sich der zeit für mich, die ich so brauche, zu berauben, erschien mir zuviel. als er jedoch darauf entgegnete, das nicht zu akzeptieren und meinte, dass ich mit meinen ersten beiden trainings interesse geweckt hatte, hab ich nochmal überlegt. und mit st. thomas telefoniert. ich kämpfe. wenn sie den achten stürmer haben wollen, sollen sie das sagen. es ist und bleibt eine große sache, eine sehr große. mehr dazu unter den kommentaren.
link: bv veendam