PETRA
meine neue sportart für das nächste monat: maskenball. hoffentlich funktioniert es annähernd so, wie ich mir das vorstelle, bin jedenfalls schon mächtig gespannt auf das training morgen abend. in diesem fall werde ich zum maskentragen ja gezwungen. oder ich zwinge mich selbst... wie auch immer. aber wieso laufen eigentlich auf den straßen soviele freiwillige maskenträger rum?
als ich vorigen sonntag im krankenhaus aufs röntgen meines geruchsorgans wartete, ist diese oft gestellte frage wieder in meinen arbeitsspeicher gerutscht. denn da war ein mädchen. petra. petra war geistig behindert. und wunderbar. wenn ich eins erfahren hab in 15 monaten zivildienst, dann das, dass ich viel mehr von den behinderten menschen lernen konnte als sie von mir. und petra hat mir das wieder ins gedächtnis gerufen. petra war mit ihrem betreuer da. und als man sie zur untersuchung aufrief, ist dieser aufgestanden und richtung behandlungsraum vorgegangen. ohne sie zu beachten. petra blieb sitzen. ohne regung. scheinbar. denn als sie merkte, dass sich der betreuer inzwischen 20 meter entfernt hatte, stand sie auf und ging ganz langsam in seine richtung. plötzlich ging diese automatische tür, die sie im ukh haben, auf. der betreuer wieder voran, petra ohne reaktion stehenbleibend. bis sich die tür wieder schloss. denn was dann abging, war im ersten moment lustig und im zweiten beeindruckend. petra fand sich auf einmal allein in einem großen wartesaal mit fremden menschen wieder, ohne bezugspunkt, ohne den menschen, den sie brauchte. also nahm sie ihre ganze kraft zusammen und drückte diese automatische tür mit ihren bloßen händen auf (ich hab das nachher, weil ich's einfach wissen wollte, selbst probiert. ich hab's nicht geschafft...)! und als die tür offen war, is sie reingerannt, zu ihrem betreuer. und hat ihn ganz fest umarmt.
ich hab wirklich keine ahnung, ob ihr zum jetzigen zeitpunkt irgendeine vermutung haben könnt, was daran jetzt so erzählenswert war?! was ich an petra so besonders fand war einfach die tatsache, dass sie zu ihren gefühlen und bedürfnissen stand. ob da nun 20 leute nur sie beobachteten, ob ihre reaktion für manche nicht nachvollziehbar war oder nicht, scheissegal. sie brauchte ihn, das war was zählte. ich weiß schon, dass petras betreuer-gefühle einen anderen hintergrund hatten als jene, zu denen es uns so schwer fällt zu stehen. doch bleibt deren ursprung nicht immer derselbe? ich glaube herzlichst ja...
als ich vorigen sonntag im krankenhaus aufs röntgen meines geruchsorgans wartete, ist diese oft gestellte frage wieder in meinen arbeitsspeicher gerutscht. denn da war ein mädchen. petra. petra war geistig behindert. und wunderbar. wenn ich eins erfahren hab in 15 monaten zivildienst, dann das, dass ich viel mehr von den behinderten menschen lernen konnte als sie von mir. und petra hat mir das wieder ins gedächtnis gerufen. petra war mit ihrem betreuer da. und als man sie zur untersuchung aufrief, ist dieser aufgestanden und richtung behandlungsraum vorgegangen. ohne sie zu beachten. petra blieb sitzen. ohne regung. scheinbar. denn als sie merkte, dass sich der betreuer inzwischen 20 meter entfernt hatte, stand sie auf und ging ganz langsam in seine richtung. plötzlich ging diese automatische tür, die sie im ukh haben, auf. der betreuer wieder voran, petra ohne reaktion stehenbleibend. bis sich die tür wieder schloss. denn was dann abging, war im ersten moment lustig und im zweiten beeindruckend. petra fand sich auf einmal allein in einem großen wartesaal mit fremden menschen wieder, ohne bezugspunkt, ohne den menschen, den sie brauchte. also nahm sie ihre ganze kraft zusammen und drückte diese automatische tür mit ihren bloßen händen auf (ich hab das nachher, weil ich's einfach wissen wollte, selbst probiert. ich hab's nicht geschafft...)! und als die tür offen war, is sie reingerannt, zu ihrem betreuer. und hat ihn ganz fest umarmt.
ich hab wirklich keine ahnung, ob ihr zum jetzigen zeitpunkt irgendeine vermutung haben könnt, was daran jetzt so erzählenswert war?! was ich an petra so besonders fand war einfach die tatsache, dass sie zu ihren gefühlen und bedürfnissen stand. ob da nun 20 leute nur sie beobachteten, ob ihre reaktion für manche nicht nachvollziehbar war oder nicht, scheissegal. sie brauchte ihn, das war was zählte. ich weiß schon, dass petras betreuer-gefühle einen anderen hintergrund hatten als jene, zu denen es uns so schwer fällt zu stehen. doch bleibt deren ursprung nicht immer derselbe? ich glaube herzlichst ja...
agrar - 2006-04-12 18:17
hannibal