sonntag morgen in van houtenlaan. die sonne ist gerade aufgegangen und erlaubt uns zu sehen, dass sich der wind seit gestern nicht gelegt hat. zwölf stunden zuvor haben chen lei (china), mariusz (polen), fede (italien) und ich einen netten abend verbracht und viel viel geredet. über unsere heimat, unsere kulturen, über das was uns verbindet und das was uns zu trennen scheint. über sex in china. über babys, die auf tischen liegen zwischen kochlöffeln und füllfedern. über olivenöl, das im november ganz anders schmeckt als im juli. über krakau, "which i miss so much". und darüber, wieso jeder die italienische, keiner jedoch die österreichische flagge kennt. das leben hier ist so fruchtbar, wenn man es zulässt. zwischen gelben, braunen, weißen und schwarzen pflanzen, die zwar nicht synchron, aber doch alle in richtung sonne wachsen.

ein bisschen selbstschutz ist auch dabei. wenn man den ganzen tag mit der frage "wann bist du fit?" konfrontiert wird, hat man wenig lust, am abend darüber zu schreiben. zwei schwierige wochen liegen hinter mir. wieder. montag vor 13 tagen war ich bereit. erstes teamtraining nach 10 wochen quälen abseits der gruppe, laktatbelastungen zum in die knie gehen, 5000 aquasprüngen und einer operation. man kann es schwer in worte fassen, welche emotionen in so einem moment hoch kommen. "glück" in aller banalität trifft es wohl am ehesten. ebenso schwer kann man jene emotionen in worte fassen, welche hoch kommen, wenn man das training nach 30 minuten abbrechen muss, weil man sich beim ersten schuss das innenband vermeintlich wieder gerissen hat. diese diagnose hat sich nach einem erneuten krankenhausbesuch gott sei dank nicht bestätigt, dennoch kämpfe ich seit diesem tag wieder allein. stimmt nicht ganz. der verein bringt mir trotz meiner verletzung großes vertrauen entgegen und vertritt diese meinung auch öffentlich, was mir kraft gibt. den druck, der gleichzeitig dadurch entsteht, spüre ich nicht. alles wächst, vor allem ich selbst. durch eine situation, in der ich noch nie war und durch sie, die mir soviel halt gibt. "alles ist im werden" flüsterte der schmetterling. sagt meine schwester immer...

hab ich euch ja schon erzählt, dass unser floor jede woche ein international dinner organisiert. ein land kocht für 25 menschen. nach italien, polen, tschechien, china und den usa landete der gourmetflieger vor zwei wochen in österreich und deutschland. eventfeeling: essensqualifikation mittels matratzenrennens, weinbar, kerzenschein, musik aus den alpen, ein perfekt eingespieltes serviceteam. war ein wunderschöner abend, wie man wahrscheinlich auch auf den bildern sehen kann...